Markus Minger
      (www.insider-modellbau.ch) 
      aus der Schweiz, dem sich der Autor seit vielen Jahren freundschaftlich 
      sehr verbunden fühlt, ist sicherlich einer der europäischen Modellflieger, 
      die sich dem "Dynamic Soaring"in seiner extremsten Form mit Haut und Haar 
      verschrieben haben. Sein persönlicher  Speed-Rekord, geflogen im 
      April 2012 in Kalifornien,  liegt bei etwas über 600 km/h, womit er unter 
      den weltweit besten "Dizzern" etwa auf Rang 13 liegt. Sein größter Traum 
      ist ein eigenes Modell, mit dem er dem inzwischen bei über 800 km/h 
      liegenden Rekord ein gutes Stück näher kommen kann.
      
      Bei unserem letzten gemeinsamen Fliegen auf 
      dem Hahnenmoos im Juli 2011 verbrachten wir etliche Stunden mit 
      Erfahrungsaustausch und Diskussionen über ein adäquates Modell. Vieles ist 
      daran anders als gewohnt. 
      Aus aerodynamischer Sicht spielt der 
      induzierte Widerstand des Tragflügels wegen der durchweg geringen 
      Auftriebsbeiwerte nur eine untergeordnete Rolle. Wichtig ist, dass der 
      Profilwiderstand nahe Nullauftrieb ein möglichst geringes Minimum 
      erreicht. Sicher wäre ein sehr dünnes Profil dafür ideal, aber die 
      erforderliche extreme Strukturfestigkeit verlangt nach mehr. Wie sich beim 
      derzeitigen Weltrekordmodell zeigt, sind 10 % Dicke ein praxisgerechter 
      Kompromiss. Leider lassen sich bei den hohen Geschwindigkeiten im Flug 
      Wölbklappen 
      nicht mehr effektiv  einsetzen, weil die Kräfte auf die Servos 
      extrem hoch werden. Sie helfen vorrangig nur bei Start und Landung. Für die Klappenstellungen, die zu 
      Höchstgeschwindigkeit verhelfen, sind der Servoarm und das Rudergestänge 
      auf Stoß zu setzen, damit die Servos den Ruderkräften nicht nachgeben.  
      Aus flugmechanischer Sicht genügt ein 
      relativ kleines Seitenleitwerk, um bei den hohen Geschwindigkeiten 
      ausreichend Seitenstabilität zu erzielen, was sich hinsichtlich des 
      schädlichen Widerstandes positiv auswirkt. Ein Seitenruder ist bei hohen 
      Geschwindigkeiten auch nicht erforderlich. Vorgesehen ist aber trotzdem 
      eines für ein eventuelles leichteres Serienmodell zum alpinen Hangfliegen. 
      Die V-Form des Flügels ist ungewohnt gering, um die Rolldämpfung bei hohen 
      Geschwindigkeiten gering zu halten und ein Aufschaukeln um die Querachse 
      zu verhindern. Dazu dient weiter noch eine hohe Ballastzugabe in den 
      Außenflügeln. 
      Manchem mag auch die 
      Rumpfdicke relativ hoch erscheinen, aber irgendwo muss ja der Platz sein, 
      um auf 8 bis 9 kg Gesamtgewicht zu kommen. Dafür bekam der Rumpf aber die 
      Form eines symmetrischen Laminarprofils mit geringem Widerstand.
      Wie schon angedeutet, möchte Markus das 
      Modell auch als "Lite-Version" für alpines Hangfliegen anbieten, dann 
      vielleicht mit ca. 2,5 kg, für mehr Gewicht ist im Rumpf genug Platz. 
      Heißen soll das Fluggerät
      
      Orbiter
      Alle Formen zur Herstellung des Modell 
      waren Anfang April 2012 gefräst. 
      
Wie das Foto oben zeigt, ist der 
      Prototyp inzwischen (29.12.2012) fertig gestellt. Anfang März (2013) will 
      Markus mit zwei DS-stabilen Modellen nach Kalifornien reisen und schauen, 
      zu welcher Performance die Modelle im Mekka des DS-Flugs in der Lage sind!